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The following story is fictional and is for entertainment purposes only. All sexual acts depicted in this story are between adults. Any resemblance of the characters in the story to real people is purely coincidental.
in dieser Geschichte kann und wird es zu Gewalttaten mit Todesfolge kommen:
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Vorwort
Im Jahr 1497, genauer gesagt im Mai desselben Jahres, brach der venezianisch-englische Seefahrer Giovanni Caboto unter dem Auftrag von König Henry VII. von England auf, um eine bislang unbekannte See¬route nach Westen zu erkunden. Er verlies den Hafen von Bristol mit einem kleinen Schiff (der „Matthew“) und rund 18 Mann Besatzung.
Am 24. Juni 1497 erreichte Caboto Land – sehr wahrscheinlich die Küste von Neufundland oder Labrador – und nahm es im Namen des Königs in Besitz.
Nach einem kurzen Erkundungsaufenthalt, bei dem er unter anderem große Fischgründe entdeckte und Zeichen von menschlicher Besiedlung fand, wenngleich keine direkten Kontakte stattfanden – machte er sich auf die Rückreise und erreichte am 6. August 1497 Bristol wieder.
Damit dauerte die Hin- und Rückreise inklusive Aufenthalt insgesamt etwa drei Monate, wobei die Überfahrt allein mehrere Wochen in Anspruch nahm.
Cabotos Reise ist heute als eine der ersten europäischen Fahrten zur nord¬amerikanischen Küste bekannt – wenn auch er glaubte, Asien erreicht zu haben.
Diese historischen Tatsachen bilden den Hintergrund der folgenden Geschichte. Sie bleibt jedoch eine freie, fiktive Erzählung. Die hier geschilderten Ereignisse, Begegnungen und inneren Erlebnisse Giovanni Cabotos entspringen der Vorstellungskraft des Autors und dienen dazu, dem historischen Moment Leben einzuhauchen. Ziel ist es, die Atmosphäre jener Zeit einzufangen, aber die Gewalt bzw die sexualisierte Gewalt gegen indigene Bevölkerung spielt dabei eine große Rolle. Alles, was nach der Landung geschieht, jede Handlung, jedes Gespräch und jedes Schicksal, das sich daraus ergibt, ist reine Dichtung. Es gibt keine gesicherten Berichte über Cabotos Erlebnisse nach seiner Ankunft in der Neuen Welt, weshalb die nachfolgende Darstellung frei erfunden ist und ausschließlich der erzählerischen Ausgestaltung dient.
Tauche ein in das Blau des Atlantiks, in das Rauschen der Wellen, in das Pochen des Herzens eines Mannes, der vor fünf Jahrhunderten aufzubrechen wagte, und begleite ihn, wie er nicht nur neue Länder entdeckte, sondern auch neue Seiten an sich selbst. Denn diese Geschichte ist nicht nur eine Reise über das Wasser, sondern eine Reise ins Unbekannte.
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Kapitel 1: Das Abenteuer beginnt
Kapitel 2: Anlandungt
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Kapitel 1: Das Abenteuer beginnt
Der Wind schmeckte nach Salz und ferner Hoffnung, als Giovanni Caboto an jenem Morgen in Bristol an Deck der Matthew trat. Sein dunkler Mantel flatterte im aufkommenden Seewind, und die ersten Sonnenstrahlen glitten über das Holz der Reling, als wollte das Meer selbst ihn willkommen heißen. Seit Jahren schon trug er diesen Traum in sich, den Traum, eine westliche Passage nach Asien zu finden, den Ozean zu durchqueren und den Namen Caboto unvergänglich zu machen.
Er war kein junger Mann mehr, das Leben hatte Spuren in sein Gesicht gegraben, doch in seinen Augen glomm noch immer die unruhige Glut jener Männer, die sich von der Welt nicht sagen lassen wollten, was möglich sei und was nicht. Die letzten Wochen in London hatten ihn erschöpft, doch sie hatten ihm auch das gebracht, was er am dringendsten brauchte: den Segen und das Siegel König Heinrichs VII., der seine Hand mit kühler Berechnung auf den Tisch gelegt und ihm die Erlaubnis gegeben hatte, neue Länder im Namen Englands zu beanspruchen.
Giovanni hatte die Hallen des Palastes nicht verlassen, ohne zu wissen, dass dies seine Stunde war. Nun, zurück in Bristol, stand er Seite an Seite mit seinem Sohn Sebastian, der kaum zweiundzwanzig Jahre alt war und die Welt mit einem Hunger betrachtete, den Giovanni gut kannte. Der Junge war schnell, ehrgeizig und von einer ungeduldigen Glut getrieben, die ihn manchmal an den Vater erinnerte, manchmal an das Meer selbst, unruhig, fordernd, unberechenbar. Gemeinsam hatten sie die Männer ausgewählt, die sie begleiten sollten:
William Harte, den Leutnant, erfahren und wachsam, ein Mann, der nie mehr sagte als nötig. Thomas Reed, zweiter Steuermann, still, aber verlässlich, mit Augen, die jede Welle studierten, als könne er in ihr lesen. Henry Cooke, der Koch, rundlich und gutmütig, dessen Hände nach Salz und Ruß rochen. Robert Finch, der Arzt, dessen ruhige Stimme selbst in der größten Not Vertrauen weckte. Und dann die Matrosen, dreizehn der Zahl, einfache Männer aus Bristol, rau, wettergegerbt, jeder mit einer Geschichte, die ihn aufs Meer geführt hatte, manche aus Hunger, manche aus Hoffnung, manche, weil sie nichts anderes kannten.
Giovanni kannte die Gesichter, hörte das Knarren der Planken unter ihren Stiefeln, das Rufen, das Klirren von Metall, das Knarren der Taue, und über all dem das leise Pfeifen des Windes, der ihnen schon jetzt entgegenblies, als wolle er sie prüfen. Als die Sonne sich über den Hafen erhob und der Nebel begann, sich zu lichten, trat Sebastian an die Reling, sah hinaus auf das graue Wasser und murmelte etwas, das sein Vater kaum verstand. Giovanni legte ihm eine Hand auf die Schulter, schwer, warm, stolz. „Es wird nicht leicht“, sagte er leise, „aber wenn wir das Land finden, von dem ich träume, dann wird England sich an uns erinnern.“
Der Junge nickte, und ein kurzer Glanz huschte über sein Gesicht, eine Mischung aus Ehrfurcht und Erwartung. Am Kai standen Händler, Frauen, Kinder, einige Priester, die die Hand zum Segen hoben, als die Matthew langsam vom Dock stieß. Die Segel füllten sich mit Wind, das Holz ächzte, und das Wasser begann, sich unter dem Bug zu teilen. Das Rufen der Männer mischte sich mit dem Kreischen der Möwen, und irgendwo in der Ferne läutete eine Glocke, als wolle sie den Beginn eines neuen Zeitalters verkünden. Giovanni Caboto stand am Steuer, die Augen auf den Horizont gerichtet, und fühlte, wie die vertraute Mischung aus Furcht und Sehnsucht durch seine Adern floss. Das Meer war weit, das Ziel unsichtbar, doch in ihm wuchs ein stilles, unbeirrbares Wissen: dass irgendwo jenseits dieser grauen Linie ein neues Land wartete, namenlos, unberührt, und dass der Weg dorthin seine Bestimmung war.
Das Meer nahm sie in sich auf wie ein alter Gott, schweigend und unergründlich, und die Matthew wurde bald zu einem Punkt aus Holz und Segel zwischen Himmel und Wasser. Die ersten Tage waren ruhig, fast trügerisch. Der Wind kam aus Westen, schwach, aber stetig, die Wellen rollten gleichmäßig, und der Himmel lag wie ein weites Tuch über ihnen. Giovanni Caboto stand oft allein an der Reling, die Hände auf das nasse Holz gelegt, und sah in die Weite, wo das Grau des Meeres mit dem des Himmels verschmolz. Es war nicht Stille, was ihn umgab, sondern ein anderes Atmen der Welt, ein tiefes Rauschen, das aus der Tiefe kam und in ihm widerhallte. Sebastian notierte jeden Kurs, jeden Windwechsel, zeichnete die Linien in die Karten, als wolle er das Unbekannte zähmen. Er arbeitete mit einer Konzentration, die Giovanni stolz machte, und doch sah er in den Augen seines Sohnes jene Ungeduld, die ihn selbst einst angetrieben hatte, ein Verlangen, schneller zu sein als die Zeit, das Meer zu überlisten, es zum Reden zu bringen.
William Harte ging über Deck mit dem Ausdruck eines Mannes, der in jedem Seil, in jedem Schatten einen möglichen Verrat des Schiffs vermutete. Seine Stimme war ruhig, wenn er Befehle gab, aber seine Augen blieben wach, und selbst im Schlaf legte er die Hand nicht weit vom Säbel. Thomas Reed prüfte jeden Tag die Taue, die Segel, das Holz des Masts, und manchmal, wenn die Sonne sank, stand er still, die Stirn gerunzelt, als lausche er auf etwas, das nur er hörte. Henry Cooke brummte in der kleinen Kombüse, das Messer in der Hand, das Feuer im Auge, und schimpfte über den Ruß, während Robert Finch sich um die kleineren Wunden der Matrosen kümmerte, das Salz in die Haut brannte und das Meer aus ihnen herausschnitt, so gut er konnte.
Die Männer sangen, wenn der Abend kam, heisere Lieder von Heimathäfen, von Frauen, die sie zurückgelassen hatten, von Träumen, die längst an den Küsten vergraben waren. Doch in ihren Stimmen lag auch etwas anderes, etwas, das Giovanni nicht übersah, ein wachsendes Unbehagen, die Ahnung, dass die Welt hinter ihnen kleiner wurde und das Meer vor ihnen immer größer, grenzenloser, lebendiger. In der dritten Nacht kam Nebel. Dick, feucht, undurchsichtig, als hätte das Meer selbst beschlossen, sie zu verschlucken.
Das Rufen der Männer hallte dumpf, die Laternen brannten matt, und das Holz knarrte unter ihren Füßen, während die Matthew in die weiße Stille glitt. Giovanni blieb am Steuer, das Gesicht kalt vom Tau, die Gedanken weit. Er wusste, dass sie erst begonnen hatten. Jeder Tag würde sie tiefer in das Ungewisse führen, und doch war genau das der Grund, warum er hier war. Er fühlte, wie der Nebel über seine Haut kroch, und dachte an das, was er hinter sich gelassen hatte, die engen Gassen Venedigs, den Geruch von Teer und Zimt, den Hof des Königs, die Augen Heinrichs, kalt und berechnend, und die leise Stimme, mit der der Monarch gesagt hatte: „Bringen Sie mir ein Land, Caboto, und England wird Ihnen danken.“ Der Nebel hob sich erst im Morgengrauen. Ein blasses Licht legte sich über das Deck, die Männer blinzelten in die feuchte Luft, und ein neuer Tag begann. Das Meer lag glatt, fast reglos, als warte es. Giovanni sah hinaus und atmete tief. Das Abenteuer hatte Gestalt angenommen, und irgendwo jenseits des Horizonts, unsichtbar und doch spürbar, wartete das Versprechen, das ihn hierher geführt hatte.
Das Meer änderte sein Gesicht, als hätte es genug von ihrer Zuversicht. Der Wind, der anfangs sanft über die Segel gestrichen war, wurde härter, bissiger, und die Wellen wuchsen zu grauen Bergen, die sich mit donnerndem Gewicht gegen den Rumpf der Matthew warfen. Tagelang peitschte der Sturm über sie hinweg, das Wasser drang durch jede Ritze, die Taue sangen wie lebendige Stränge, und das Holz ächzte unter der Wucht der See. Giovanni Caboto hielt sich am Steuer, die Hände verkrampft, das Gesicht voll Salz und Regen, während Sebastian neben ihm stand, bleich, aber unbeirrbar. „Halt den Kurs, Vater“, rief der Sohn gegen den Wind, doch Giovanni wusste längst, dass kein Mensch mehr Kurs halten konnte. Das Meer bestimmte die Richtung, nicht der Wille. Es war, als hätte der Atlantik beschlossen, sie zu prüfen, ihnen den Preis für ihren Ehrgeiz zu zeigen.
Drei Tage und Nächte kämpften sie gegen Wind und Wasser, ohne Schlaf, ohne Wärme, mit Mühe und Angst in den Augen. Mancher Matrose schwor, er habe in der Dunkelheit Stimmen gehört, alte Rufe aus der Tiefe, während andere nur noch beteten, die Hände klamm und taub vom Tau. Als der Sturm sich endlich legte, blieb nichts als Stille. Der Himmel hing bleiern über ihnen, und das Meer lag schwarz und schwer wie Öl. Sie hatten den Norden verloren, den Westen, den Glauben an ihre Berechnungen. Reed saß über der Karte, die feucht und unlesbar geworden war, und murmelte leise Zahlen, als könne er die Welt neu vermessen.
William Harte kontrollierte das Schiff, prüfte die Masten, die Segel, zählte die Männer und nickte zufrieden, als er sah, dass keiner fehlte. Der Sturm hatte sie hart getroffen, die Wellen hatten über Deck geschlagen, und das Holz hatte unter der Wucht des Wassers geknarrt wie ein Lebewesen, doch die Matthew hatte gehalten und mit ihr alle, die sie trug. Kein Mann war verloren gegangen, keiner über Bord gespült, keiner gebrochen. Sebastian stand neben seinem Vater, die Hände vom Tau gezeichnet, das Gesicht blass vor Erschöpfung, doch in seinen Augen glomm dieselbe Glut wie einst in Giovannis, ein unruhiges Feuer, das weder Wind noch Wellen löschen konnten.
Giovanni trat an die Reling, sah hinaus in die endlose Weite und spürte, wie der Wind sich geändert hatte. Sie waren weit nach Süden getrieben worden, weiter, als er geplant hatte, doch der Gedanke beunruhigte ihn nicht. Die Sterne, die er kannte, standen anders, tiefer, fremder, und er wusste, dass sie eine unsichtbare Grenze überquert hatten, nicht nur auf der Karte, sondern in sich selbst. Drei Monate waren vergangen, seit sie Bristol verlassen hatten. Die Vorräte waren geschrumpft, das Wasser war warm und salzig geworden, aber die Moral der Männer hielt, getragen von der Hoffnung, dass jeder Sonnenaufgang sie näher an ihr Ziel brachte.
Manchmal schworen die Matrosen, sie könnten Land riechen, den fernen Duft von feuchter Erde, von Nadelharz oder Rauch, und dann hoben sich die Blicke, suchten den Horizont ab, bis der Nebel sie wieder täuschte. Doch Giovanni zweifelte nicht. Er glaubte an den Kurs, an die Zeichen des Himmels, an den Gedanken, dass selbst die Stürme Teil des Weges gewesen waren. Vielleicht, so dachte er, hatte der Wind sie nicht bestraft, sondern geführt, abseits der geplanten Route, aber näher an das, was wirklich auf sie wartete.
Als die Sonne an jenem Abend rot und schwer über dem stillen Meer versank, stand Giovanni am Bug, die Hände fest um das nasse Holz gelegt, und spürte eine Ruhe, die aus der Tiefe kam. Er sah seine Männer, müde, erschöpft, aber unversehrt, sah, wie sie lachten, als Henry Cooke in der Kombüse Feuer machte, wie Reed und Harte die Segel sicherten und Sebastian schweigend die Karte glättete, auf der nun Linien verliefen, die kein Mensch zuvor gezeichnet hatte. In diesem Moment wusste Giovanni Caboto, dass sie überlebt hatten, dass sie das Meer bezwungen hatten, ohne es zu besiegen, und dass sie, wenn sie nach England zurückkehrten, etwas mitbringen würden, das größer war als Gold oder Ruhm , Gewissheit. Hinter ihnen lag die alte Welt, vor ihnen das Unbekannte, und über ihnen die weite, schweigende Wölbung des Himmels, der nur jenen Antwort gab, die lange genug wagten, ihm zu folgen.
*
Awenita kniete am Ufer des Flusses, ihre Hände tauchten in das kühle Wasser, während sie die glatten Steine am Grund betastete. Die Sonne stand hoch über der baumbewachsenen Küste, ihre Strahlen wärmten ihre nackte Haut, die in der feuchten Luft glänzte. Ihre langen, glänzenden schwarzen Haare fielen wie ein Wasserfall über ihre Schultern, streiften die festen, üppigen Brüste, die bei ihrem Stamm als ungewöhnlich voll galten. Ihre dunkelbraunen Augen, groß und wachsam, funkelten im Licht, während ihre leicht spitze Nase und die hohen Wangenknochen ihrem Gesicht eine anmutige Schärfe verliehen. Ihr athletischer, schlanker Körper bewegte sich geschmeidig, doch ihr runder, praller Hintern, der bei jedem Schritt leicht wippte, zog die Blicke der Männer ihres Stammes auf sich – oft mit einem leisen Murmeln, dass sie „zu viel“ sei, nicht ganz passend zu ihrer Vorstellung von Schönheit.
Die K’tani, Awenitas Stamm, lebten in einem geschützten Küstental Neufundlands, wo das Wetter meist mild war, die Sommer warm und die Winter erträglich. Ihr Dorf bestand aus einer Handvoll Mamateeks, kegelförmigen Zelten, deren Holzrahmen mit Karibufellen und Robbenhäuten bespannt waren. Die Häute, sorgfältig gegerbt und mit roten Ockerstreifen verziert, schimmerten im Sonnenlicht. Jede Behausung stand auf einer erhöhten Plattform aus Erde und Steinen, um Feuchtigkeit fernzuhalten. Feuerstellen glühten in der Mitte des Lagers, umgeben von getrocknetem Fisch und Karibufleisch, das an Holzgestellen hing. Ranke Kletterpflanzen und bemooste Steine säumten die Pfade zwischen den Zelten, während der Duft von Pinien und Salzwasser die Luft erfüllte.
Die Männer des Stammes trugen Lendenschurze aus weichem Leder, manchmal mit Karibufellen über den Schultern, die bei Bewegungen leise knisterten. Bei der Jagd oder im Kampf banden sie sich Knochenrüstungen um – Platten aus Walross- oder Karibuknochen, die mit Sehnen am Oberkörper befestigt waren. Ihre Waffen, Speere und Messer aus scharfem Obsidian oder geschnitztem Knochen, lagen griffbereit neben den Zelten. Die Frauen hingegen trugen nichts, ihre Körper nackt, die Haut oft mit roten oder schwarzen Mustern bemalt, die Geschichten von Meer und Wald erzählten. Verheiratete Frauen, wie Awenitas ältere Schwester, banden sich knappe Lendenschurze aus Pflanzenfasern um die Hüften, die kaum die Intimzonen bedeckten. Bei jeder Bewegung rutschte der Stoff, enthüllte flüchtige Blicke auf ihre Haut, was die Männer des Stammes mit zufriedenen Nicken beobachteten.
Awenita, unverheiratet und gerade achtzehn Sommer alt, war nackt wie die anderen jungen Frauen. Ihre Haut prickelte unter der warmen Sonne, während sie die Steine im Fluss sortierte, auf der Suche nach einem glatten Exemplar für ein neues Messer. Die K’tani schätzten sie für ihre Geschicklichkeit, doch ihre üppigen Brüste und der runde Hintern machten sie zum Gesprächsthema. „Zu voll, zu weich“, flüsterte man im Lager, als würde ihre Schönheit die Harmonie des Stammes stören. Doch Awenita kümmerte das wenig. Sie liebte die Freiheit ihres Körpers, die Art, wie der Wind ihre Haut streichelte, wenn sie durch das hohe Gras rannte.
Ein leises Raunen zog durch das Lager. Awenita hob den Kopf, ihre Augen verengten sich, als sie die Stimme ihres Bruders Keme hörte. Er stand am Rand des Kliffs, das das Dorf vom offenen Meer trennte, seine Hand schirmte die Augen gegen die Sonne. Sein Lendenschurz aus Robbenfell flatterte im Wind, während eine Karibufell-Schulterbedeckung seine breiten Schultern zierte. „Da draußen… etwas Großes“, rief er, seine Stimme angespannt. Die anderen Männer, ihre Speere aus Knochen und Obsidian in den Händen, eilten zu ihm, ihre Knochenrüstungen klapperten leise.
Awenita ließ den Stein fallen und sprang auf, ihre Brüste wippten leicht, als sie barfuß über den moosigen Boden zum Kliff rannte. Ihre langen Haare wehten hinter ihr her, und sie spürte die Blicke der Männer, die kurz von ihrer Aufgabe abgelenkt wurden. Am Kliff angekommen, drängte sie sich neben Keme, ihre nackte Haut streifte seinen Arm. Sie folgte seinem Blick hinaus zum Horizont, wo das Meer in tiefem Blau glitzerte. Und dann sah sie es.
Ein gigantisches Ding, größer als jedes Kanu der K’tani, schwamm auf dem Wasser. Es hatte hohe, weiße Flügel, die im Wind schimmerten, und bewegte sich langsam, aber zielstrebig auf die Küste zu. Awenitas Herz pochte, ihre Finger krallten sich in den Felsen. Nie hatte sie etwas Derartiges gesehen. Die K’tani kannten keine Fremden, keine anderen Völker. Ihre Welt war das Meer, der Wald, die Karibus. Dieses Ding war wie ein Geist, ein Ungeheuer aus den Geschichten der Ältesten.
„Was ist das?“ flüsterte sie, ihre Stimme zitterte, während sie ihren Bruder ansah. Keme schüttelte den Kopf, seine Hand umklammerte den Speer fester. „Es lebt nicht“, murmelte er, „aber es bewegt sich. Es trägt etwas… Wesen.“ Awenitas Augen weiteten sich, als sie kleine Gestalten auf dem Ding erkannte, ihre Bewegungen hektisch, fremdartig. Ihre Haut kribbelte, ein Schauer lief über ihren Rücken, und sie spürte, wie ihre Nacktheit sie plötzlich verletzlich machte. Die anderen Frauen des Stammes, einige mit knappen Lendenschurzen, andere nackt wie sie, versammelten sich hinter ihr, ihre Gesichter eine Mischung aus Angst und Staunen.
Awenita trat einen Schritt zurück, ihre Füße sanken in den weichen Boden. Ihre Gedanken rasten. War dies ein Zeichen der Geister? Ein Angriff? Ihre vollen Brüste hoben sich mit jedem schnellen Atemzug, und sie bemerkte, wie einige Männer des Stammes sie musterten, ihre Blicke nicht nur auf das fremde Ding gerichtet, sondern auch auf ihren Körper, der im Licht der Sonne glänzte. Sie straffte die Schultern, versuchte, ihre Unsicherheit zu verbergen. Doch das Ding am Horizont kam näher, und mit ihm ein Gefühl, das sie nicht benennen konnte – eine Mischung aus Faszination und Furcht, die ihre Welt für immer verändern würde.
Awenitas Atem stockte, als sie das gewaltige Ding am Horizont fixierte, ihre nackten Füße fest in den kühlen Boden des Kliffs gepresst. Der Wind strich über ihre glänzende Haut, ließ ihre langen, schwarzen Haare tanzen, während ihre großen, dunkelbraunen Augen das fremde Etwas nicht losließen. Ihre vollen Brüste hoben sich mit jedem nervösen Atemzug, und sie spürte die Blicke der anderen K’tani-Männer, die sich um sie scharten, ihre Speere aus Obsidian und Knochen in den Händen. Doch die Faszination des Anblicks überwog jede Scham. Sie musste ihren Vater holen. Er würde wissen, was zu tun war.
„Keme, bleib hier“, sagte sie, ihre Stimme fest, aber leise, während sie ihrem Bruder einen kurzen Blick zuwarf. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich um, ihre athletische Gestalt bewegte sich geschmeidig über den schmalen Pfad hinab ins Dorf. Ihre runden Hüften schwangen leicht, und der Wind spielte mit ihren Haaren, als sie zwischen den Mamateeks hindurchlief, deren Karibufelle im Sonnenlicht glänzten. Die Feuerstellen rauchten noch, der Duft von getrocknetem Fisch hing in der Luft, und einige Frauen, nackt oder mit knappen Lendenschurzen, die bei jedem Schritt ihre Intimzonen kaum verhüllten, hoben neugierig die Köpfe.
Awenita fand ihren Vater, Taregan, vor seinem Zelt, wo er ein Netz aus Pflanzenfasern flickte. Sein Lendenschurz aus Robbenfell saß locker um seine Hüften, und ein Karibufell hing über seiner Schulter, während seine Hände geschickt arbeiteten. Seine Augen, von Falten umrahmt, blitzten auf, als er ihre eiligen Schritte hörte. „Awenita, was hast du?“ fragte er, seine Stimme tief, aber ruhig.
„Vater, komm schnell“, keuchte sie, ihre Finger griffen nach seinem Arm, ihre Haut warm gegen seine. „Am Horizont… etwas Großes. Größer als ein Wal. Es schwimmt, aber es lebt nicht. Keme sagt, es trägt Wesen.“ Ihre Worte überschlugen sich, und ihre großen Brüste wippten leicht, als sie sich vorbeugte, ihre Augen voller Dringlichkeit.
Taregan legte das Netz beiseite, seine Bewegungen bedacht. Er griff nach seinem Speer, dessen Knochenspitze im Licht schimmerte, und folgte ihr ohne Zögern. Als sie das Kliff erreichten, hatte sich die Menge der K’tani-Männer verdoppelt. Ihre Knochenrüstungen klapperten leise, während sie das Ding am Meer anstarrten. Taregan trat vor, seine breiten Schultern strafften sich, als er die Hand über die Augen legte. Das gewaltige Etwas glitt näher, seine weißen Flügel schimmerten wie die Schuppen eines riesigen Fisches. Es war größer als jeder Wal, den die K’tani je gejagt hatten, größer als alles, was Taregan in seinen vierzig Sommern gesehen hatte.
„Das ist kein Tier“, murmelte er, seine Stimme schwer vor Ehrfurcht. „Das ist ein Gott des Meeres. Ein Geist, der aus den Tiefen steigt.“ Seine Worte hallten über das Kliff, und die Männer nickten, ihre Gesichter angespannt. Einige griffen fester um ihre Speere, andere flüsterten Gebete an die Geister des Waldes und Wassers. „Warum kommt er?“ fragte Taregan, mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Haben wir die Geister erzürnt? Haben wir zu viele Fische genommen? Zu viele Karibus gejagt?“
Awenita stand dicht bei ihm, ihre nackte Haut prickelte unter der salzigen Brise. Sie spürte die Unruhe der Männer, ihre Blicke, die zwischen dem Meer und ihrem Körper hin- und herwanderten. Doch ihre Gedanken waren bei dem Gott am Horizont. „Vielleicht will er uns prüfen“, sagte sie leise, ihre Stimme fast verschluckt vom Wind. „Oder er bringt etwas Neues.“ Taregan sah sie an, seine Augen verengten sich, als würde er ihre Worte abwägen, doch er schwieg.
Die Stunden vergingen, die Sonne wanderte langsam über den Himmel. Die K’tani blieben am Kliff, ihre Körper reglos, die Speere bereit, während das Ding näher kam. Die weißen Flügel schienen kleiner zu werden, als würde der Gott sie einziehen. Fragen schwirrten durch die Menge. „Ist es ein Bote der Geister?“ fragte ein junger Jäger, seine Knochenrüstung klapperte, als er sich vorbeugte. „Will es uns strafen?“ murmelte ein anderer, sein Lendenschurz flatterte im Wind. Awenita schwieg, ihre Augen fixierten das Ding, ihre Finger spielten nervös mit einer Haarsträhne. Sie spürte, dass dies kein Gott war, sondern etwas anderes – etwas, das ihre Welt verändern könnte.
Nach drei Stunden, als die Sonne tiefer stand und die Schatten länger wurden, löste sich die Spannung langsam. Taregan schüttelte den Kopf, seine Hand legte sich auf Awenitas Schulter. „Wir können nicht ewig hier stehen“, sagte er. „Die Geister sprechen nicht durch Warten.“ Er rief die Männer zurück, ihre Schritte schwer, als sie den Pfad hinab ins Dorf stapften. Awenita folgte, ihre nackten Füße tasteten über den kühlen Boden, doch ihr Blick wanderte immer wieder zurück zum Meer. Das Ding war noch da, kleiner jetzt, aber immer noch bedrohlich.
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Die Entdeckung Amerikas
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Irenova
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Die Entdeckung Amerikas
Last edited by Irenova on Fri Oct 24, 2025 8:53 am, edited 1 time in total.
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Blue
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Re: Die Entdeckung Amerikas
Guter Start in die Neue Welt.
Ich finde die Beschreibung der Emotionen der Schiffsbesatzung und vor allem die der Ueinwohner, als sie das Schiff entdecken, gut gelungen.
Und ich warte gerne auf die Fortsetzung.
Ich finde die Beschreibung der Emotionen der Schiffsbesatzung und vor allem die der Ueinwohner, als sie das Schiff entdecken, gut gelungen.
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Irenova
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Re: Die Entdeckung Amerikas
Kapitel 2: Anlandung
Am nächsten Morgen, lange vor dem ersten Licht, riss Awenita die Augen auf. Der Schlaf hatte sie kaum beruhigt, ihre Träume gefüllt mit Bildern von weißen Flügeln und fremden Wesen. Sie glitt lautlos aus dem Mamateek, ihre nackte Haut schimmerte im schwachen Mondlicht. Der Wind war kühl, ließ ihre festen Brüste erzittern, als sie barfuß über den taufeuchten Pfad zum Strand eilte. Ihre Haare wehten hinter ihr, und ihre schlanke Gestalt bewegte sich wie ein Schatten durch die Dunkelheit.
Am Strand angekommen, blieb sie stehen, ihre Zehen sanken in den feuchten Sand. Das Meer lag still vor ihr, und da war es – das Ding, das sie gestern gesehen hatten. Es ruhte im Wasser, reglos, wie ein schlafender Riese. Awenita trat näher, ihre Augen weiteten sich. Es war kein Gott. Es hatte Haut aus Holz, glatt und poliert wie die Kanus der K’tani, aber hundertmal größer. Hohe Stämme ragten aus seinem Rücken, nackt ohne die weißen Flügel, die gestern noch im Wind geflattert hatten. Ihr Herz pochte, als sie Gestalten darauf erkannte – Wesen, die sich bewegten, silbrig schimmernd, als würden sie in der Dunkelheit glühen.
„Götter“, flüsterte sie, doch ihre Stimme zitterte vor Zweifel. Sie waren keine Geister. Sie waren Menschen, anders als die K’tani, ihre Körper bedeckt mit seltsamen Häuten, die im ersten Licht der aufgehenden Sonne glänzten. Worte drangen über das Wasser, hart und fremd, wie das Krächzen von Vögeln, die sie nicht kannte. Awenita verstand nichts, doch die Laute ließen ihre Haut kribbeln. Sie trat einen Schritt zurück, ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als die Sonne langsam über den Horizont kroch und immer mehr der fremden Gestalten enthüllte. Ihre Bewegungen waren hektisch, ihre Stimmen laut, und das riesige Kanu lag still, als würde es auf etwas warten.
Awenita stand wie erstarrt, ihre nackte Gestalt ein heller Fleck gegen den dunklen Sand. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Faszinierendes gesehen. Ihre Neugier brannte, heißer als die Angst, die in ihrem Bauch rumorte. Wer waren diese Menschen? Warum kamen sie? Ihre Augen glitten über das Holz, die Stämme, die silbrigen Gestalten. Sie wollte näher herangehen, wollte verstehen, doch etwas in ihr hielt sie zurück – ein Instinkt, der flüsterte, dass diese Fremden mehr als nur Götter waren.
Awenita kauerte im dichten Gebüsch, ihre nackte Haut streifte die rauen Blätter, während sie sich tiefer duckte. Zweige kratzten über ihre vollen Brüste, und ihr praller Hintern presste sich gegen den moosigen Boden, als sie sich bewegte, um bessere Sicht zu haben. Ihre glänzenden schwarzen Haare verfingen sich kurz in einem Ast, doch sie zog sie behutsam frei, ihre dunkelbraunen Augen weit geöffnet, gefesselt von dem Anblick vor ihr. Das riesige Kanu, das sie für einen Gott gehalten hatte, lag still im Wasser, seine hohen Stämme ragten wie kahle Bäume in den Himmel. Doch nun löste sich ein kleineres Kanu von seiner Seite, glitt mit einem lauten Platschen ins Wasser und wurde von zwölf fremden Gestalten an Land gerudert.
Die Männer riefen und schrien, ihre Stimmen roh und kehlig, wie das Brüllen eines verwundeten Karibus. Awenita hielt den Atem an, ihre Finger gruben sich in die Erde. Diese Wesen waren anders als alles, was sie je gesehen hatte. Ihre Haut war hell, fast weiß, wie der Bauch eines Fisches, der in der Sonne glänzt. Ihre Haare waren ein Wirrwarr aus Farben, die sie nicht kannte: vier hatten rötliche Locken, die im Morgenlicht wie Feuer glühten, zwei hatten goldene Strähnen, die heller waren als reifer Mais, und der Rest trug bräunliche Mähnen, jede anders in Länge und Form. Keiner glich dem anderen, und doch bewegten sie sich wie ein Rudel, ihre Schritte schwer und entschlossen.
Vier der Fremden trugen glänzende, silbrige Häute am Oberkörper, die in der aufgehenden Sonne funkelten, als wären sie aus Sternen gemacht. Auf ihren Köpfen saßen seltsame, schimmernde Helme, die ihre Gesichter halb verbargen. Die anderen acht hatten bunte Gewänder, Stoffe in Rot, Blau und Braun, die um ihre Körper flatterten. Zwei der Männer waren barfuß, ihre bleichen Füße sanken in den Sand, während die anderen hohe, glänzende Stiefel trugen, die knarrten, als sie sich bewegten. Awenita kannte keine Schuhe, keine Hosen, keine Rüstungen aus Metall. Die K’tani trugen Felle und Knochen, aber diese silbrigen Häute sahen aus, als könnten sie selbst den schärfsten Obsidianspeer abwehren.
Die vier in Silber gekleideten hielten schwere, weiß glänzende Stöcke in den Armen, die sie fest umklammerten, als wären es lebende Wesen. Awenita runzelte die Stirn, ihre hohen Wangenknochen spannten sich, als sie versuchte, die Formen zu verstehen. Waren das Waffen? Sie sahen nicht aus wie die Speere oder Bögen ihres Stammes, doch die Art, wie die Männer sie hielten, strahlte Gefahr aus. Einer der vier, ein Mann mit einem silbrigen Kopfschmuck, an dem eine einzelne Feder wippte, trat vor. Seine Stimme donnerte über den Strand, laut und scharf, wie das Bellen eines Wolfs, der sein Rudel ruft. Die Worte waren fremd, ein unzusammenhängendes Krächzen, das nichts mit der melodischen Sprache der K’tani gemein hatte. „Avanti! Sbarcate! Presto!“ brüllte er, und die anderen Männer bewegten sich schneller, zogen Seile und Kisten aus dem kleinen Kanu.
Awenita spürte, wie ihr Herz schneller schlug, ihre nackte Haut kribbelte unter dem kühlen Schatten des Gebüschs. Diese Wesen waren keine Götter, das wusste sie jetzt. Aber was waren sie? Ihre Bewegungen waren zielstrebig, doch ihre Stimmen klangen zornig, als würden sie mit dem Meer selbst streiten. Sie konnte ihre Augen nicht abwenden, ihre Neugier brannte heißer als die Angst, die in ihrer Brust wummerte. Der Mann mit der Feder drehte sich, sein silbriger Helm glänzte, und für einen Moment glaubte sie, er habe sie gesehen. Sie duckte sich tiefer, ihre Brüste drückten gegen ihre Knie, ihre Hände zitterten. Doch er wandte sich ab, bellte erneut Befehle, und die anderen Männer folgten, ihre Stiefel hinterließen tiefe Spuren im Sand.
Die Sonne stieg höher, tauchte den Strand in goldenes Licht, und Awenita beobachtete, wie die Fremden begannen, Kisten und seltsame Gerätschaften aus dem kleinen Kanu zu ziehen. Ihre Stimmen wurden leiser, aber immer noch unverständlich, ein Wirrwarr aus harten Konsonanten und schrillen Tönen. Sie wollte näher herangehen, wollte verstehen, was diese Männer hier taten, doch ihre Beine fühlten sich wie angewurzelt. Ihre Gedanken rasten. Waren sie Jäger? Händler? Oder etwas Schlimmeres? Die K’tani hatten Geschichten von Geistern, die aus dem Meer kamen, doch diese Wesen waren aus Fleisch und Blut, ihre Haut glänzte vor Schweiß, ihre Bewegungen waren menschlich.
Ein Zweig knackte unter ihrem Fuß, und sie erstarrte, ihre Augen weiteten sich. Der Mann mit der Feder drehte sich erneut, seine Hand legte sich auf den weißen Stock, den er trug. Awenita hielt den Atem an, ihr Körper angespannt, ihre nackte Gestalt verschmolz mit dem Schatten des Gebüschs. Er starrte in ihre Richtung, seine Augen schmal, doch dann wandte er sich wieder seinen Männern zu, die weiter Kisten stapelten. Awenita stieß einen leisen Atem aus, ihre Finger lösten sich langsam aus der Erde. Sie musste zurück ins Dorf, musste Taregan erzählen, was sie gesehen hatte. Doch ein Teil von ihr wollte bleiben, wollte diese Fremden beobachten, ihre seltsamen Häute, ihre glänzenden Stöcke, ihre unverständlichen Worte. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Fremdartiges gesehen, und die Neugier, die in ihr brannte, war wie ein Feuer, das sie nicht löschen konnte.
*
Giovanni Caboto stand breitbeinig auf dem schwankenden Deck der Matthew, seine schweren Stiefel donnerten auf das salzverkrustete Holz. Der Wind, noch kühl vor dem Sonnenaufgang, zerrte an seinem vollen, dunklen Bart, der in der aufkommenden Brise flatterte. Sein schwerer Wollmantel, dunkelgrün und fleckig von Seewasser, wehte um seine Schultern, während seine Hand den Knauf seines Säbels umklammerte. Seine Augen, scharf und durchdringend, bohrten sich in die Küste Neufundlands, wo dunkle Pinien und flache Felsen im ersten, fahlen Licht schimmerten. Dies war das Land, das er entdeckt hatte – ein Land, das er für England einnehmen würde, ein Triumph, der seinen Namen in die Geschichte eingravieren sollte.
„Los, Männer!“ rief er, seine Stimme rau, durchzogen von einem schweren italienischen Akzent, der die deutschen Worte fremd und melodisch klingen ließ. „Prüft die Taue! Bereitet das Beiboot vor!“ Die Matrosen, ihre Gesichter von der langen Reise gezeichnet, sprangen bei seinen Worten auf. Ihre schwieligen Hände zogen an den Seilen, prüften Knoten, während andere das Beiboot herabließen, das knarzend an der Schiffswand schaukelte. Das Holz ächzte, als sie Ruder und Taue sicherten, ihre Bewegungen flink, trotz der Kälte, die in ihre Knochen kroch.
Leutnant William Harte, ein drahtiger Offizier mit wettergegerbtem Gesicht, trat auf das Deck, gefolgt von drei Soldaten, deren Brustpanzer im schwachen Morgenlicht glänzten. Einer trug eine Feder an seinem Helm, ein Zeichen seines Ranges als Unteroffizier. Ihre Stiefel polterten über die Planken, und jeder hielt ein Gewehr fest umklammert, die Läufe schimmerten weiß wie polierter Knochen. Harte salutierte knapp, seine Augen auf Caboto gerichtet. „Herr, wir sind bereit, an Land zu gehen“, sagte er, seine Stimme klar, aber mit dem Respekt eines Mannes, der seinen Kapitän kannte.
Giovanni drehte sich langsam, sein Bart zuckte, als er den Leutnant musterte. Seine buschigen Brauen zogen sich zusammen, während er erneut zum Strand blickte. Die Küste lag still, fast zu friedlich, das Wasser plätscherte sanft gegen die Felsen. Kein Rauch, kein Laut störte die Ruhe, doch die Geschichten der Spanier nagten an ihm – Berichte von wilden Teufeln, die in den Wäldern lauerten, bereit, Eindringlinge zu verschlingen. „Gut, Leutnant Harte“, begann er, seine Worte schwer, als müsse er sie aus seiner Kehle pressen, der Akzent ließ jedes Wort fremd klingen. „Aber höchste Vorsicht. Nehmt Musketen und Säbel mit. Ich will keine Überraschungen. Die Spanier sprechen von Teufeln in diesen Landen. Augen offen, verstanden?“
Harte nickte, seine Hand wanderte zum Säbel an seiner Hüfte. „Verstanden, Capitano. Wir werden wachsam sein.“ Er wandte sich an die Soldaten, seine Stimme wurde schärfer. „Ihr habt den Capitano gehört. Musketen geladen, Säbel bereit. Keine Fehler.“ Die Soldaten, ihre Gesichter von Salz und Sonne gezeichnet, nickten stumm. Ihre Brustpanzer klirrten leise, als sie sich zum Beiboot bewegten, zwei barfüßige Matrosen in zerlumpten Hosen folgten, ihre Füße schwarz vom Schmutz des Decks.
Giovanni trat näher an die Reling, seine Finger umklammerten das raue Holz, während er die Küste absuchte. Die Wälder jenseits des Strandes waren dunkel, ein dichter Vorhang, der Geheimnisse verbarg. Seine Gedanken schweiften zu Kolumbus’ Berichten, zu den nackten Wilden der Karibik, die mit Lächeln und Speeren empfingen. War dieses Land anders? Würden sie kämpfen müssen? Sein Puls beschleunigte sich, nicht aus Furcht, sondern aus der Gier nach Ruhm. Dieses Land würde seinen Namen tragen, ein Geschenk an König Heinrich, ein neues Juwel für England.
„Lasst das Boot zu Wasser!“ rief er, seine Stimme donnerte über das Deck, der Akzent ließ die Worte wie einen fremden Gesang klingen. Das Beiboot platschte ins Wasser, zwölf Männer kletterten hinein – vier in glänzenden Rüstungen, die anderen in bunten Wolljacken, rot, blau, braun, die im Wind flatterten. Zwei barfüßige Matrosen zogen an den Rudern, während die anderen ihre Gewehre und Säbel bereithielten. Giovanni beobachtete, wie das Boot sich der Küste näherte, seine Augen folgten jeder Welle, die gegen den Rumpf schlug. Die Stille des Morgens fühlte sich an wie ein Atemzug vor einem Sturm. Er spürte die Blicke seiner Mannschaft, die auf weitere Befehle warteten, doch er schwieg, seine Gedanken bei dem Land, das vor ihnen lag.
Die Sonne stieg höher, tauchte das Meer in goldenes Licht, und Giovanni zog seinen Mantel enger, als eine kühle Brise über das Deck fegte. Seine Finger spielten mit dem Heft seines Säbels, während er leise murmelte: „Che Dio ci protegga.“ Was immer sie am Strand erwartete – Teufel, Wilde oder leeres Land – er war bereit, es zu erobern. Seine Männer würden das Land betreten, und er würde folgen, ein Mann, dessen Name die Geschichte prägen sollte.
Die Wellen schlugen rhythmisch gegen das Beiboot, als die zwölf Männer der Matthew mit kräftigen Ruderschlägen dem Ufer entgegenstrebten. Leutnant William Harte saß am Heck, seine Hände umklammerten den Griff seines Säbels, während seine Augen die Küste absuchten. Sein Brustpanzer glänzte im Morgenlicht, die Feder an seinem Helm wippte leicht im salzigen Wind. Neben ihm kauerten drei Soldaten, ihre Musketen fest in den Armen, die Helme tief ins Gesicht gezogen. Ihre Gesichter waren angespannt, die Lippen schmal, als sie an die Worte ihres Kapitäns dachten: „Die Spanier sprechen von Teufeln in diesen Landen.“ Die anderen acht Männer, in bunten Wolljacken – rot, blau, braun – zogen an den Rudern oder klammerten sich an die Seiten des Bootes. Zwei Matrosen, barfuß und mit zerlumpten Hosen, stemmten sich gegen die Ruder, ihre Füße glitschten auf dem nassen Holz.
„Fester ziehen, verdammt!“ rief Harte, seine Stimme schnitt durch das Plätschern der Wellen. „Wir wollen nicht den ganzen Tag hier treiben!“ Die Matrosen grunzten, ihre Muskeln spannten sich, während das Boot schneller durch das Wasser glitt. Der Strand kam näher, ein Streifen aus feuchtem Sand, gesäumt von flachen Felsen und dichten Pinien, die wie Wächter im Hintergrund aufragten. Harte kniff die Augen zusammen, suchte nach Bewegungen, nach Rauch, nach irgendetwas, das Gefahr signalisierte. Doch die Küste lag still, fast unheimlich ruhig, als würde das Land selbst den Atem anhalten.
John Tanner, ein stämmiger Soldat mit rötlichem Haar, das unter seinem Helm hervorlugte, lehnte sich vor. „Sieht leer aus, Sir“, murmelte er, seine Hand ruhte auf der Muskete. „Aber ich traue dem nicht. Die Spanier sagten, diese Wilden kommen aus dem Nichts.“ Seine Stimme war leise, fast verschluckt vom Wind, doch die anderen Soldaten nickten, ihre Finger zuckten nervös an den Abzügen.
„Haltet die Augen offen“, knurrte Harte, seine Hand hob sich, um die Männer zum Schweigen zu bringen. „Keine Dummheiten. Musketen bereit, Säbel locker. Wenn da etwas lauert, schießen wir zuerst.“ Die Soldaten tauschten Blicke, ihre Brustpanzer klirrten leise, als sie sich im Boot neu positionierten. Die Matrosen in den bunten Jacken, deren Gesichter von Salz und Sonne gezeichnet waren, ruderten weiter, ihre Atemzüge schwer. Einer der barfüßigen Matrosen, ein junger Kerl namens Tom, wischte sich den Schweiß von der Stirn, seine nackten Füße rutschten auf dem glitschigen Boden des Bootes.
Das Beiboot schrammte über einen Felsen, das Holz knirschte, und die Männer hielten kurz inne. „Vorsicht, ihr Tölpel!“ fauchte Harte, seine Stimme scharf, aber kontrolliert. Die Matrosen zogen die Ruder ein, und das Boot glitt in flacheres Wasser, bis der Kiel über den Sand schabte. Harte sprang als Erster heraus, seine Stiefel sanken tief ein, das Wasser spritzte um seine Beine. „Aussteigen! Formation halten!“ befahl er, seine Hand am Säbel, während er die Küste absuchte. Die Soldaten folgten, ihre Musketen erhoben, die Helme glänzten im Sonnenlicht. Die vier in Rüstungen bewegten sich schwerfällig, ihre Panzer klirrten bei jedem Schritt, während die anderen, in ihren bunten Jacken, leichter über den Sand huschten. Die barfüßigen Matrosen zogen das Boot an Land, ihre Hände zitterten leicht, als sie die Taue sicherten.
Harte drehte sich, seine Augen scannten die Baumgrenze. Die Pinien standen dicht, ihre Schatten verbargen, was dahinter lauerte. „Tanner, nimm zwei Mann und überprüf die Felsen dort drüben“, befahl er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. „Der Rest bleibt bei mir. Keiner geht allein.“ Tanner nickte, winkte zwei Soldaten mit braunen Haaren zu sich, ihre Wolljacken flatterten, als sie sich in Bewegung setzten. Harte griff nach seiner Muskete, seine Finger glitten über den kühlen Lauf. Die Warnung des Kapitäns hallte in seinem Kopf: Keine Überraschungen. Er spürte die Blicke seiner Männer, ihre Anspannung lag schwer in der Luft. Der Strand war leer, doch die Stille fühlte sich falsch an, wie ein Atemzug vor einem Schrei.
Ein leises Knacken kam aus dem Gebüsch, kaum hörbar über das Rauschen der Wellen. Harte erstarrte, seine Hand hob sich, signalisierte den Männern, still zu sein. Seine Augen fixierten die dichten Sträucher, wo etwas – oder jemand – sich bewegte. „Musketen hoch“, flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch. Die Soldaten hoben ihre Waffen, die Läufe glänzten im Licht, während die Matrosen hinter ihnen zurückwichen. Harte spürte, wie sein Herz schneller schlug, seine Finger schlossen sich fester um den Säbel. War es ein Tier? Ein Wilder? Oder nur der Wind? Er trat einen Schritt vor, seine Stiefel knirschten im Sand, bereit, was immer aus dem Gebüsch kam, zu stellen.
Die zwölf Männer der Matthew stapften über den feuchten Sand, ihre Stiefel knirschten, während die Wellen sanft gegen die Küste schlugen. Leutnant William Harte führte die Gruppe, seine Hand ruhte auf dem Säbel, sein Brustpanzer glänzte im Morgenlicht. Die Feder an seinem Helm wippte leicht, als er die dichten Pinien am Rand des Strandes absuchte. Die vier Soldaten in glänzenden Rüstungen hielten ihre Musketen bereit, die Läufe schimmerten wie polierter Knochen. Die anderen, in bunten Wolljacken – Rot, Blau, Braun – trugen Säbel und schleppten Kisten mit Werkzeugen und Vorräten. Zwei barfüßige Matrosen, ihre zerlumpten Hosen feucht vom Meer, zogen das Beiboot höher an Land, ihre Hände zitterten vor Anstrengung.
Harte hob die Hand, seine Augen fixierten eine kleine Lichtung, wo der Sand in weichen Boden überging. „Hier schlagen wir das Lager auf“, befahl er, seine Stimme scharf, aber kontrolliert. „Tanner, nimm die Männer und fällt zwei Bäume. Wir brauchen Feuerholz.“ John Tanner, der stämmige Soldat mit rötlichem Haar, nickte und winkte drei Matrosen zu sich. Ihre Äxte blitzten, als sie sich an zwei schlanke Pinien machten, die am Rand der Lichtung standen. Die Klingen hackten rhythmisch, Holzsplitter flogen, und die Bäume erzitterten, bevor sie mit einem dumpfen Krachen zu Boden stürzten. Die Matrosen zogen die Äxte zurück, ihre Wolljacken schweißnass, und begannen, die Stämme in kleinere Stücke zu sägen, die Äste knackten unter ihren Händen.
Währenddessen schichteten zwei Soldaten eine Feuerstelle auf, ihre Panzer klirrten, als sie Steine zu einem Kreis formten. Ein barfüßiger Matrose, Tom, kniete neben ihnen, seine Hände rissen trockenes Gras aus, um den Boden freizulegen. „Beeilt euch“, murmelte Harte, seine Augen wanderten immer wieder zur Baumgrenze, wo Schatten lauerten. Die Männer arbeiteten schnell, ihre Atemzüge schwer, während sie das gesägte Holz stapelten und Zunder in die Mitte legten. Ein Funke sprang von einem Feuerstein, und bald flackerte ein kleines Feuer, dessen Rauch in dünnen Fäden in den Himmel stieg.
Harte wies zwei Matrosen an, weitere Bäume zu fällen. „Keine großen, nur für Bänke“, sagte er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. Die Männer hackten zwei schlanke Birken um, ihre Äxte blitzten im Sonnenlicht. Die Stämme, noch feucht vom Morgentau, wurden grob zurechtgeschnitten und flach auf den Boden gelegt, etwa anderthalb Meter vom Feuer entfernt. Die provisorischen Bänke wackelten leicht, als ein Matrose sich probehalber setzte, sein Gewicht ließ das Holz knarzen. „Hält schon“, grinste er, wischte sich den Schweiß von der Stirn und lehnte seinen Säbel gegen die Bank.
Der Spähtrupp, angeführt von Tanner, kehrte zurück, ihre Stiefel schmatzten im weichen Boden. Tanner salutierte knapp, sein Gesicht ernst. „Nichts Auffälliges, Sir“, meldete er, seine Stimme fest. „Nur Wald und Felsen. Keine Spuren von Wilden oder Tieren.“ Harte nickte, seine Hand entspannte sich am Säbelgriff, doch seine Augen blieben wachsam. „Gut“, sagte er. „Bleibt trotzdem wachsam. Der Kapitän hat recht – wir wissen nicht, was hier lauert.“ Die Soldaten nickten, ihre Musketen weiterhin griffbereit, während die Matrosen sich um das Feuer scharten, die Hände über den Flammen wärmend.
Plötzlich durchschnitt ein Schrei die Stille. „Da ist einer!“ brüllte ein Matrose, ein junger Kerl mit goldenem Haar, seine Stimme hoch vor Panik. Er zeigte auf das Gebüsch, wo eine Bewegung die Zweige erzittern ließ. Ein Soldat, sein Brustpanzer klirrte, riss seine Muskete hoch, seine Finger zitterten am Abzug. Ohne zu zögern, drückte er ab. Ein ohrenbetäubender Knall hallte über die Lichtung, Rauch stieg aus dem Lauf, und ein Körper stürzte im Gebüsch zu Boden, ein dumpfer Aufprall folgte. Die Männer erstarrten, ihre Blicke fixierten die Stelle, wo das Laub sich rot färbte. Harte sprang vor, sein Säbel gezogen, seine Stimme donnerte: „Wer hat geschossen? Verdammt, ich sagte keine Dummheiten!“
Die Soldaten und Matrosen drängten sich näher, ihre Waffen erhoben, die Luft schwer vor Anspannung. Der Matrose, der geschrien hatte, stammelte: „Es… es war einer von denen, Sir! Ein Wilder!“ Harte kniete neben dem Gebüsch, seine Hände schoben die Zweige auseinander, seine Augen suchten den Boden. Der Gestank von Pulver hing in der Luft, vermischt mit dem süßlichen Geruch von Blut. Was immer dort lag, es bewegte sich nicht mehr. Die Männer standen dicht beisammen, ihre Blicke huschten zwischen dem Gebüsch und dem Wald hin und her, die Musketen bereit, die Säbel gezückt. Harte spürte, wie sein Herz raste, seine Gedanken wirbelten. War dies der Anfang eines Kampfes? Oder ein tragischer Fehler?
Am nächsten Morgen, lange vor dem ersten Licht, riss Awenita die Augen auf. Der Schlaf hatte sie kaum beruhigt, ihre Träume gefüllt mit Bildern von weißen Flügeln und fremden Wesen. Sie glitt lautlos aus dem Mamateek, ihre nackte Haut schimmerte im schwachen Mondlicht. Der Wind war kühl, ließ ihre festen Brüste erzittern, als sie barfuß über den taufeuchten Pfad zum Strand eilte. Ihre Haare wehten hinter ihr, und ihre schlanke Gestalt bewegte sich wie ein Schatten durch die Dunkelheit.
Am Strand angekommen, blieb sie stehen, ihre Zehen sanken in den feuchten Sand. Das Meer lag still vor ihr, und da war es – das Ding, das sie gestern gesehen hatten. Es ruhte im Wasser, reglos, wie ein schlafender Riese. Awenita trat näher, ihre Augen weiteten sich. Es war kein Gott. Es hatte Haut aus Holz, glatt und poliert wie die Kanus der K’tani, aber hundertmal größer. Hohe Stämme ragten aus seinem Rücken, nackt ohne die weißen Flügel, die gestern noch im Wind geflattert hatten. Ihr Herz pochte, als sie Gestalten darauf erkannte – Wesen, die sich bewegten, silbrig schimmernd, als würden sie in der Dunkelheit glühen.
„Götter“, flüsterte sie, doch ihre Stimme zitterte vor Zweifel. Sie waren keine Geister. Sie waren Menschen, anders als die K’tani, ihre Körper bedeckt mit seltsamen Häuten, die im ersten Licht der aufgehenden Sonne glänzten. Worte drangen über das Wasser, hart und fremd, wie das Krächzen von Vögeln, die sie nicht kannte. Awenita verstand nichts, doch die Laute ließen ihre Haut kribbeln. Sie trat einen Schritt zurück, ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als die Sonne langsam über den Horizont kroch und immer mehr der fremden Gestalten enthüllte. Ihre Bewegungen waren hektisch, ihre Stimmen laut, und das riesige Kanu lag still, als würde es auf etwas warten.
Awenita stand wie erstarrt, ihre nackte Gestalt ein heller Fleck gegen den dunklen Sand. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Faszinierendes gesehen. Ihre Neugier brannte, heißer als die Angst, die in ihrem Bauch rumorte. Wer waren diese Menschen? Warum kamen sie? Ihre Augen glitten über das Holz, die Stämme, die silbrigen Gestalten. Sie wollte näher herangehen, wollte verstehen, doch etwas in ihr hielt sie zurück – ein Instinkt, der flüsterte, dass diese Fremden mehr als nur Götter waren.
Awenita kauerte im dichten Gebüsch, ihre nackte Haut streifte die rauen Blätter, während sie sich tiefer duckte. Zweige kratzten über ihre vollen Brüste, und ihr praller Hintern presste sich gegen den moosigen Boden, als sie sich bewegte, um bessere Sicht zu haben. Ihre glänzenden schwarzen Haare verfingen sich kurz in einem Ast, doch sie zog sie behutsam frei, ihre dunkelbraunen Augen weit geöffnet, gefesselt von dem Anblick vor ihr. Das riesige Kanu, das sie für einen Gott gehalten hatte, lag still im Wasser, seine hohen Stämme ragten wie kahle Bäume in den Himmel. Doch nun löste sich ein kleineres Kanu von seiner Seite, glitt mit einem lauten Platschen ins Wasser und wurde von zwölf fremden Gestalten an Land gerudert.
Die Männer riefen und schrien, ihre Stimmen roh und kehlig, wie das Brüllen eines verwundeten Karibus. Awenita hielt den Atem an, ihre Finger gruben sich in die Erde. Diese Wesen waren anders als alles, was sie je gesehen hatte. Ihre Haut war hell, fast weiß, wie der Bauch eines Fisches, der in der Sonne glänzt. Ihre Haare waren ein Wirrwarr aus Farben, die sie nicht kannte: vier hatten rötliche Locken, die im Morgenlicht wie Feuer glühten, zwei hatten goldene Strähnen, die heller waren als reifer Mais, und der Rest trug bräunliche Mähnen, jede anders in Länge und Form. Keiner glich dem anderen, und doch bewegten sie sich wie ein Rudel, ihre Schritte schwer und entschlossen.
Vier der Fremden trugen glänzende, silbrige Häute am Oberkörper, die in der aufgehenden Sonne funkelten, als wären sie aus Sternen gemacht. Auf ihren Köpfen saßen seltsame, schimmernde Helme, die ihre Gesichter halb verbargen. Die anderen acht hatten bunte Gewänder, Stoffe in Rot, Blau und Braun, die um ihre Körper flatterten. Zwei der Männer waren barfuß, ihre bleichen Füße sanken in den Sand, während die anderen hohe, glänzende Stiefel trugen, die knarrten, als sie sich bewegten. Awenita kannte keine Schuhe, keine Hosen, keine Rüstungen aus Metall. Die K’tani trugen Felle und Knochen, aber diese silbrigen Häute sahen aus, als könnten sie selbst den schärfsten Obsidianspeer abwehren.
Die vier in Silber gekleideten hielten schwere, weiß glänzende Stöcke in den Armen, die sie fest umklammerten, als wären es lebende Wesen. Awenita runzelte die Stirn, ihre hohen Wangenknochen spannten sich, als sie versuchte, die Formen zu verstehen. Waren das Waffen? Sie sahen nicht aus wie die Speere oder Bögen ihres Stammes, doch die Art, wie die Männer sie hielten, strahlte Gefahr aus. Einer der vier, ein Mann mit einem silbrigen Kopfschmuck, an dem eine einzelne Feder wippte, trat vor. Seine Stimme donnerte über den Strand, laut und scharf, wie das Bellen eines Wolfs, der sein Rudel ruft. Die Worte waren fremd, ein unzusammenhängendes Krächzen, das nichts mit der melodischen Sprache der K’tani gemein hatte. „Avanti! Sbarcate! Presto!“ brüllte er, und die anderen Männer bewegten sich schneller, zogen Seile und Kisten aus dem kleinen Kanu.
Awenita spürte, wie ihr Herz schneller schlug, ihre nackte Haut kribbelte unter dem kühlen Schatten des Gebüschs. Diese Wesen waren keine Götter, das wusste sie jetzt. Aber was waren sie? Ihre Bewegungen waren zielstrebig, doch ihre Stimmen klangen zornig, als würden sie mit dem Meer selbst streiten. Sie konnte ihre Augen nicht abwenden, ihre Neugier brannte heißer als die Angst, die in ihrer Brust wummerte. Der Mann mit der Feder drehte sich, sein silbriger Helm glänzte, und für einen Moment glaubte sie, er habe sie gesehen. Sie duckte sich tiefer, ihre Brüste drückten gegen ihre Knie, ihre Hände zitterten. Doch er wandte sich ab, bellte erneut Befehle, und die anderen Männer folgten, ihre Stiefel hinterließen tiefe Spuren im Sand.
Die Sonne stieg höher, tauchte den Strand in goldenes Licht, und Awenita beobachtete, wie die Fremden begannen, Kisten und seltsame Gerätschaften aus dem kleinen Kanu zu ziehen. Ihre Stimmen wurden leiser, aber immer noch unverständlich, ein Wirrwarr aus harten Konsonanten und schrillen Tönen. Sie wollte näher herangehen, wollte verstehen, was diese Männer hier taten, doch ihre Beine fühlten sich wie angewurzelt. Ihre Gedanken rasten. Waren sie Jäger? Händler? Oder etwas Schlimmeres? Die K’tani hatten Geschichten von Geistern, die aus dem Meer kamen, doch diese Wesen waren aus Fleisch und Blut, ihre Haut glänzte vor Schweiß, ihre Bewegungen waren menschlich.
Ein Zweig knackte unter ihrem Fuß, und sie erstarrte, ihre Augen weiteten sich. Der Mann mit der Feder drehte sich erneut, seine Hand legte sich auf den weißen Stock, den er trug. Awenita hielt den Atem an, ihr Körper angespannt, ihre nackte Gestalt verschmolz mit dem Schatten des Gebüschs. Er starrte in ihre Richtung, seine Augen schmal, doch dann wandte er sich wieder seinen Männern zu, die weiter Kisten stapelten. Awenita stieß einen leisen Atem aus, ihre Finger lösten sich langsam aus der Erde. Sie musste zurück ins Dorf, musste Taregan erzählen, was sie gesehen hatte. Doch ein Teil von ihr wollte bleiben, wollte diese Fremden beobachten, ihre seltsamen Häute, ihre glänzenden Stöcke, ihre unverständlichen Worte. Nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Fremdartiges gesehen, und die Neugier, die in ihr brannte, war wie ein Feuer, das sie nicht löschen konnte.
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Giovanni Caboto stand breitbeinig auf dem schwankenden Deck der Matthew, seine schweren Stiefel donnerten auf das salzverkrustete Holz. Der Wind, noch kühl vor dem Sonnenaufgang, zerrte an seinem vollen, dunklen Bart, der in der aufkommenden Brise flatterte. Sein schwerer Wollmantel, dunkelgrün und fleckig von Seewasser, wehte um seine Schultern, während seine Hand den Knauf seines Säbels umklammerte. Seine Augen, scharf und durchdringend, bohrten sich in die Küste Neufundlands, wo dunkle Pinien und flache Felsen im ersten, fahlen Licht schimmerten. Dies war das Land, das er entdeckt hatte – ein Land, das er für England einnehmen würde, ein Triumph, der seinen Namen in die Geschichte eingravieren sollte.
„Los, Männer!“ rief er, seine Stimme rau, durchzogen von einem schweren italienischen Akzent, der die deutschen Worte fremd und melodisch klingen ließ. „Prüft die Taue! Bereitet das Beiboot vor!“ Die Matrosen, ihre Gesichter von der langen Reise gezeichnet, sprangen bei seinen Worten auf. Ihre schwieligen Hände zogen an den Seilen, prüften Knoten, während andere das Beiboot herabließen, das knarzend an der Schiffswand schaukelte. Das Holz ächzte, als sie Ruder und Taue sicherten, ihre Bewegungen flink, trotz der Kälte, die in ihre Knochen kroch.
Leutnant William Harte, ein drahtiger Offizier mit wettergegerbtem Gesicht, trat auf das Deck, gefolgt von drei Soldaten, deren Brustpanzer im schwachen Morgenlicht glänzten. Einer trug eine Feder an seinem Helm, ein Zeichen seines Ranges als Unteroffizier. Ihre Stiefel polterten über die Planken, und jeder hielt ein Gewehr fest umklammert, die Läufe schimmerten weiß wie polierter Knochen. Harte salutierte knapp, seine Augen auf Caboto gerichtet. „Herr, wir sind bereit, an Land zu gehen“, sagte er, seine Stimme klar, aber mit dem Respekt eines Mannes, der seinen Kapitän kannte.
Giovanni drehte sich langsam, sein Bart zuckte, als er den Leutnant musterte. Seine buschigen Brauen zogen sich zusammen, während er erneut zum Strand blickte. Die Küste lag still, fast zu friedlich, das Wasser plätscherte sanft gegen die Felsen. Kein Rauch, kein Laut störte die Ruhe, doch die Geschichten der Spanier nagten an ihm – Berichte von wilden Teufeln, die in den Wäldern lauerten, bereit, Eindringlinge zu verschlingen. „Gut, Leutnant Harte“, begann er, seine Worte schwer, als müsse er sie aus seiner Kehle pressen, der Akzent ließ jedes Wort fremd klingen. „Aber höchste Vorsicht. Nehmt Musketen und Säbel mit. Ich will keine Überraschungen. Die Spanier sprechen von Teufeln in diesen Landen. Augen offen, verstanden?“
Harte nickte, seine Hand wanderte zum Säbel an seiner Hüfte. „Verstanden, Capitano. Wir werden wachsam sein.“ Er wandte sich an die Soldaten, seine Stimme wurde schärfer. „Ihr habt den Capitano gehört. Musketen geladen, Säbel bereit. Keine Fehler.“ Die Soldaten, ihre Gesichter von Salz und Sonne gezeichnet, nickten stumm. Ihre Brustpanzer klirrten leise, als sie sich zum Beiboot bewegten, zwei barfüßige Matrosen in zerlumpten Hosen folgten, ihre Füße schwarz vom Schmutz des Decks.
Giovanni trat näher an die Reling, seine Finger umklammerten das raue Holz, während er die Küste absuchte. Die Wälder jenseits des Strandes waren dunkel, ein dichter Vorhang, der Geheimnisse verbarg. Seine Gedanken schweiften zu Kolumbus’ Berichten, zu den nackten Wilden der Karibik, die mit Lächeln und Speeren empfingen. War dieses Land anders? Würden sie kämpfen müssen? Sein Puls beschleunigte sich, nicht aus Furcht, sondern aus der Gier nach Ruhm. Dieses Land würde seinen Namen tragen, ein Geschenk an König Heinrich, ein neues Juwel für England.
„Lasst das Boot zu Wasser!“ rief er, seine Stimme donnerte über das Deck, der Akzent ließ die Worte wie einen fremden Gesang klingen. Das Beiboot platschte ins Wasser, zwölf Männer kletterten hinein – vier in glänzenden Rüstungen, die anderen in bunten Wolljacken, rot, blau, braun, die im Wind flatterten. Zwei barfüßige Matrosen zogen an den Rudern, während die anderen ihre Gewehre und Säbel bereithielten. Giovanni beobachtete, wie das Boot sich der Küste näherte, seine Augen folgten jeder Welle, die gegen den Rumpf schlug. Die Stille des Morgens fühlte sich an wie ein Atemzug vor einem Sturm. Er spürte die Blicke seiner Mannschaft, die auf weitere Befehle warteten, doch er schwieg, seine Gedanken bei dem Land, das vor ihnen lag.
Die Sonne stieg höher, tauchte das Meer in goldenes Licht, und Giovanni zog seinen Mantel enger, als eine kühle Brise über das Deck fegte. Seine Finger spielten mit dem Heft seines Säbels, während er leise murmelte: „Che Dio ci protegga.“ Was immer sie am Strand erwartete – Teufel, Wilde oder leeres Land – er war bereit, es zu erobern. Seine Männer würden das Land betreten, und er würde folgen, ein Mann, dessen Name die Geschichte prägen sollte.
Die Wellen schlugen rhythmisch gegen das Beiboot, als die zwölf Männer der Matthew mit kräftigen Ruderschlägen dem Ufer entgegenstrebten. Leutnant William Harte saß am Heck, seine Hände umklammerten den Griff seines Säbels, während seine Augen die Küste absuchten. Sein Brustpanzer glänzte im Morgenlicht, die Feder an seinem Helm wippte leicht im salzigen Wind. Neben ihm kauerten drei Soldaten, ihre Musketen fest in den Armen, die Helme tief ins Gesicht gezogen. Ihre Gesichter waren angespannt, die Lippen schmal, als sie an die Worte ihres Kapitäns dachten: „Die Spanier sprechen von Teufeln in diesen Landen.“ Die anderen acht Männer, in bunten Wolljacken – rot, blau, braun – zogen an den Rudern oder klammerten sich an die Seiten des Bootes. Zwei Matrosen, barfuß und mit zerlumpten Hosen, stemmten sich gegen die Ruder, ihre Füße glitschten auf dem nassen Holz.
„Fester ziehen, verdammt!“ rief Harte, seine Stimme schnitt durch das Plätschern der Wellen. „Wir wollen nicht den ganzen Tag hier treiben!“ Die Matrosen grunzten, ihre Muskeln spannten sich, während das Boot schneller durch das Wasser glitt. Der Strand kam näher, ein Streifen aus feuchtem Sand, gesäumt von flachen Felsen und dichten Pinien, die wie Wächter im Hintergrund aufragten. Harte kniff die Augen zusammen, suchte nach Bewegungen, nach Rauch, nach irgendetwas, das Gefahr signalisierte. Doch die Küste lag still, fast unheimlich ruhig, als würde das Land selbst den Atem anhalten.
John Tanner, ein stämmiger Soldat mit rötlichem Haar, das unter seinem Helm hervorlugte, lehnte sich vor. „Sieht leer aus, Sir“, murmelte er, seine Hand ruhte auf der Muskete. „Aber ich traue dem nicht. Die Spanier sagten, diese Wilden kommen aus dem Nichts.“ Seine Stimme war leise, fast verschluckt vom Wind, doch die anderen Soldaten nickten, ihre Finger zuckten nervös an den Abzügen.
„Haltet die Augen offen“, knurrte Harte, seine Hand hob sich, um die Männer zum Schweigen zu bringen. „Keine Dummheiten. Musketen bereit, Säbel locker. Wenn da etwas lauert, schießen wir zuerst.“ Die Soldaten tauschten Blicke, ihre Brustpanzer klirrten leise, als sie sich im Boot neu positionierten. Die Matrosen in den bunten Jacken, deren Gesichter von Salz und Sonne gezeichnet waren, ruderten weiter, ihre Atemzüge schwer. Einer der barfüßigen Matrosen, ein junger Kerl namens Tom, wischte sich den Schweiß von der Stirn, seine nackten Füße rutschten auf dem glitschigen Boden des Bootes.
Das Beiboot schrammte über einen Felsen, das Holz knirschte, und die Männer hielten kurz inne. „Vorsicht, ihr Tölpel!“ fauchte Harte, seine Stimme scharf, aber kontrolliert. Die Matrosen zogen die Ruder ein, und das Boot glitt in flacheres Wasser, bis der Kiel über den Sand schabte. Harte sprang als Erster heraus, seine Stiefel sanken tief ein, das Wasser spritzte um seine Beine. „Aussteigen! Formation halten!“ befahl er, seine Hand am Säbel, während er die Küste absuchte. Die Soldaten folgten, ihre Musketen erhoben, die Helme glänzten im Sonnenlicht. Die vier in Rüstungen bewegten sich schwerfällig, ihre Panzer klirrten bei jedem Schritt, während die anderen, in ihren bunten Jacken, leichter über den Sand huschten. Die barfüßigen Matrosen zogen das Boot an Land, ihre Hände zitterten leicht, als sie die Taue sicherten.
Harte drehte sich, seine Augen scannten die Baumgrenze. Die Pinien standen dicht, ihre Schatten verbargen, was dahinter lauerte. „Tanner, nimm zwei Mann und überprüf die Felsen dort drüben“, befahl er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. „Der Rest bleibt bei mir. Keiner geht allein.“ Tanner nickte, winkte zwei Soldaten mit braunen Haaren zu sich, ihre Wolljacken flatterten, als sie sich in Bewegung setzten. Harte griff nach seiner Muskete, seine Finger glitten über den kühlen Lauf. Die Warnung des Kapitäns hallte in seinem Kopf: Keine Überraschungen. Er spürte die Blicke seiner Männer, ihre Anspannung lag schwer in der Luft. Der Strand war leer, doch die Stille fühlte sich falsch an, wie ein Atemzug vor einem Schrei.
Ein leises Knacken kam aus dem Gebüsch, kaum hörbar über das Rauschen der Wellen. Harte erstarrte, seine Hand hob sich, signalisierte den Männern, still zu sein. Seine Augen fixierten die dichten Sträucher, wo etwas – oder jemand – sich bewegte. „Musketen hoch“, flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch. Die Soldaten hoben ihre Waffen, die Läufe glänzten im Licht, während die Matrosen hinter ihnen zurückwichen. Harte spürte, wie sein Herz schneller schlug, seine Finger schlossen sich fester um den Säbel. War es ein Tier? Ein Wilder? Oder nur der Wind? Er trat einen Schritt vor, seine Stiefel knirschten im Sand, bereit, was immer aus dem Gebüsch kam, zu stellen.
Die zwölf Männer der Matthew stapften über den feuchten Sand, ihre Stiefel knirschten, während die Wellen sanft gegen die Küste schlugen. Leutnant William Harte führte die Gruppe, seine Hand ruhte auf dem Säbel, sein Brustpanzer glänzte im Morgenlicht. Die Feder an seinem Helm wippte leicht, als er die dichten Pinien am Rand des Strandes absuchte. Die vier Soldaten in glänzenden Rüstungen hielten ihre Musketen bereit, die Läufe schimmerten wie polierter Knochen. Die anderen, in bunten Wolljacken – Rot, Blau, Braun – trugen Säbel und schleppten Kisten mit Werkzeugen und Vorräten. Zwei barfüßige Matrosen, ihre zerlumpten Hosen feucht vom Meer, zogen das Beiboot höher an Land, ihre Hände zitterten vor Anstrengung.
Harte hob die Hand, seine Augen fixierten eine kleine Lichtung, wo der Sand in weichen Boden überging. „Hier schlagen wir das Lager auf“, befahl er, seine Stimme scharf, aber kontrolliert. „Tanner, nimm die Männer und fällt zwei Bäume. Wir brauchen Feuerholz.“ John Tanner, der stämmige Soldat mit rötlichem Haar, nickte und winkte drei Matrosen zu sich. Ihre Äxte blitzten, als sie sich an zwei schlanke Pinien machten, die am Rand der Lichtung standen. Die Klingen hackten rhythmisch, Holzsplitter flogen, und die Bäume erzitterten, bevor sie mit einem dumpfen Krachen zu Boden stürzten. Die Matrosen zogen die Äxte zurück, ihre Wolljacken schweißnass, und begannen, die Stämme in kleinere Stücke zu sägen, die Äste knackten unter ihren Händen.
Währenddessen schichteten zwei Soldaten eine Feuerstelle auf, ihre Panzer klirrten, als sie Steine zu einem Kreis formten. Ein barfüßiger Matrose, Tom, kniete neben ihnen, seine Hände rissen trockenes Gras aus, um den Boden freizulegen. „Beeilt euch“, murmelte Harte, seine Augen wanderten immer wieder zur Baumgrenze, wo Schatten lauerten. Die Männer arbeiteten schnell, ihre Atemzüge schwer, während sie das gesägte Holz stapelten und Zunder in die Mitte legten. Ein Funke sprang von einem Feuerstein, und bald flackerte ein kleines Feuer, dessen Rauch in dünnen Fäden in den Himmel stieg.
Harte wies zwei Matrosen an, weitere Bäume zu fällen. „Keine großen, nur für Bänke“, sagte er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. Die Männer hackten zwei schlanke Birken um, ihre Äxte blitzten im Sonnenlicht. Die Stämme, noch feucht vom Morgentau, wurden grob zurechtgeschnitten und flach auf den Boden gelegt, etwa anderthalb Meter vom Feuer entfernt. Die provisorischen Bänke wackelten leicht, als ein Matrose sich probehalber setzte, sein Gewicht ließ das Holz knarzen. „Hält schon“, grinste er, wischte sich den Schweiß von der Stirn und lehnte seinen Säbel gegen die Bank.
Der Spähtrupp, angeführt von Tanner, kehrte zurück, ihre Stiefel schmatzten im weichen Boden. Tanner salutierte knapp, sein Gesicht ernst. „Nichts Auffälliges, Sir“, meldete er, seine Stimme fest. „Nur Wald und Felsen. Keine Spuren von Wilden oder Tieren.“ Harte nickte, seine Hand entspannte sich am Säbelgriff, doch seine Augen blieben wachsam. „Gut“, sagte er. „Bleibt trotzdem wachsam. Der Kapitän hat recht – wir wissen nicht, was hier lauert.“ Die Soldaten nickten, ihre Musketen weiterhin griffbereit, während die Matrosen sich um das Feuer scharten, die Hände über den Flammen wärmend.
Plötzlich durchschnitt ein Schrei die Stille. „Da ist einer!“ brüllte ein Matrose, ein junger Kerl mit goldenem Haar, seine Stimme hoch vor Panik. Er zeigte auf das Gebüsch, wo eine Bewegung die Zweige erzittern ließ. Ein Soldat, sein Brustpanzer klirrte, riss seine Muskete hoch, seine Finger zitterten am Abzug. Ohne zu zögern, drückte er ab. Ein ohrenbetäubender Knall hallte über die Lichtung, Rauch stieg aus dem Lauf, und ein Körper stürzte im Gebüsch zu Boden, ein dumpfer Aufprall folgte. Die Männer erstarrten, ihre Blicke fixierten die Stelle, wo das Laub sich rot färbte. Harte sprang vor, sein Säbel gezogen, seine Stimme donnerte: „Wer hat geschossen? Verdammt, ich sagte keine Dummheiten!“
Die Soldaten und Matrosen drängten sich näher, ihre Waffen erhoben, die Luft schwer vor Anspannung. Der Matrose, der geschrien hatte, stammelte: „Es… es war einer von denen, Sir! Ein Wilder!“ Harte kniete neben dem Gebüsch, seine Hände schoben die Zweige auseinander, seine Augen suchten den Boden. Der Gestank von Pulver hing in der Luft, vermischt mit dem süßlichen Geruch von Blut. Was immer dort lag, es bewegte sich nicht mehr. Die Männer standen dicht beisammen, ihre Blicke huschten zwischen dem Gebüsch und dem Wald hin und her, die Musketen bereit, die Säbel gezückt. Harte spürte, wie sein Herz raste, seine Gedanken wirbelten. War dies der Anfang eines Kampfes? Oder ein tragischer Fehler?
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Blue
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LaLia
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Re: Die Entdeckung Amerikas
Ein interessanter Start und die Geschichte hat viel Potenzial. Ich mag ja so Geschichten, die einen erstmal in die Welt der Geschichte eintauchen lassen; Worldbuilding
Ist jetzt geschichtlich nicht ganz so mein Thema, aber waren nicht die Vikinger eigentlich die ersten die offiziell als erste in Amerika waren? Aber so nebenbei hat mich deine Story selbst auf eine Idee gebracht, worüber ich mal etwas schreiben könnte
Da wir immer noch zu wenig gute deutsche Geschichten haben, bleibe ich dabei und bin gespannt wie es weiter geht. Deswegen beim rating auch noch mit Luft nach oben bewertet
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Irenova
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Re: Die Entdeckung Amerikas
was genau meinst du?
geht es um die real existierenden Personen?
Wenn ja ich dachte die sind längst tot das spielt keine rolle mehr.
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Blue
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Re: Die Entdeckung Amerikas
@Irenova:
Schau dir bitte einmal dieses Kapitel an. Da ist genau beschrieben, wie man am besten beim Start vorgeht.
VG
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Irenova
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Re: Die Entdeckung Amerikas
ich bekomme da leider diese anzeige:Blue wrote: Thu Oct 23, 2025 3:23 pm @Irenova:
Schau dir bitte einmal dieses Kapitel an. Da ist genau beschrieben, wie man am besten beim Start vorgeht.
VG
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Blue
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